600 pixels wide image
600 pixels wide image
Delegationsreise nach Spitzbergen: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und AWI-Direktorin Antje Boetius haben gemeinsam mit einer Delegation die deutsch-französische Forschungsbasis AWIPEV in Ny-Ålesund besucht.

Inside AWI

Liebe Leser:innen,
 
sind Sie Couch-Potato oder doch eher Globetrotter, Frühaufsteher oder Nachteule? Nicht nur wir Menschen haben unsere ganz eigenen Charakterzüge. Selbst so unscheinbare Organismen wie Meereswürmer ticken unterschiedlich, wie ein AWI-Team nun herausgefunden hat. Das ist nicht nur für die Zukunft von Arten interessant, sondern auch für die menschliche Medizin. Mehr erfahren Sie in unserer Pressemitteilung des Monats.

Und damit herzlich willkommen zu unserem Newsletter "Inside AWI". Auch in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Polar- und Meeresforschung geben. Einen politischen Meilenstein versuchen die Vereinten Nationen in diesem Jahr zu erreichen: Im kanadischen Ottawa trafen sich die Mitglieder, um über ein Abkommen zu beraten, dass endlich die globale Plastikflut angehen soll. AWI-Meeresbiologin Melanie Bergmann war vor Ort und schätzt brandaktuell für Sie ein, ob das Treffen die nötigen Weichen für eine Entscheidung im November stellen konnte und warum ein global verbindliches Abkommen so wichtig für unseren Planeten – und uns – ist.

Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsch-französische Forschungsstation AWIPEV auf Spitzbergen, die im April hohen Besuch hatte. Und es gibt in dieser Ausgabe auch einiges zu feiern: Einen Dissertationspreis, einen exzellenten Jahrgang und den Start eines einzigartigen EU-Projekts für die interdisziplinäre Forschung in den Polarregionen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Sarah Werner
Kommunikation und Medien

290 pixel image width
 
 

Pressemitteilung des Monats

Neue AWI-Studie bescheinigt selbst einfachen Meeresbewohnern einen Hang zum Individualismus
600 pixels wide image
Kein Wurm tickt wie der andere: Sportler oder Couch-Potato? Überpünktlich oder zeitvergessen? Auch im Tierreich gibt es unterschiedliche Persönlichkeiten, die jeweils ihren eigenen Lebensstil pflegen. Von einem überraschenden Fall berichtet jetzt ein Team um Sören Häfker und Kristin Tessmar-Raible vom AWI: Selbst einfache Meereswürmer führen ihr tägliches Leben nach ihrem ganz individuellen Rhythmus.

Das ist wichtig:

290 pixel image width

10 Jahre Zusammenarbeit in der Meeresforschung

Eine Dekade der Exzellenz: In den vergangenen zehn Jahren erhielten 100 Stipendiat:innen aus 47 Ländern am AWI eine Weiterbildung zu Fachleuten in der Meeresforschung. Die Nippon-Stiftung und POGO – Partnership for Observation of the Global Oceans – förderten das erfolgreiche Exzellenz-Programm.

Mehr Infos
290 pixel image width

Netzwerk für polare Forschungsinfrastrukturen

Das AWI koordiniert neues EU-Forschungsinfrastrukturprojekt in den Polarregionen: POLARIN. Die EU fördert das neue Projekt in den kommenden fünf Jahren mit 14,6 Millionen Euro. Es soll interdisziplinäre Forschung stärken, die sich den wissenschaftlichen Herausforderungen in beiden Polarregionen stellt.
 
290 pixel image width

Annette-Barthelt-Preis würdigt Abschlussarbeit

Jenna Balaguer ist mit ihrer Dissertation am AWI zur Rolle von Mikronährstoffen für das Phytoplanktonwachstum in der Antarktis mit dem Annette-Barthelt-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ist mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsstipendium in Höhe von 6000 Euro verbunden.

Noch mehr AWI-News?

Hier geht's zu allen AWI-Meldungen

Delegation besucht AWIPEV

600 pixels wide image

Strahlender Sonnenschein, milde Temperaturen um die minus 10 Grad Celsius und kaum Wind. Die Wetterbedingungen für den Besuch der deutschen Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und ihre französische Amtskollegin Sylvie Retailleau hätten nicht besser sein können. Mitte April waren sie gemeinsam mit dem norwegischen Staatssekretär Sindre Lyso des Ministeriums für Bildung, dem Präsidenten des Centre national de la recherche scientifique (CNRS), Antoine Petit, sowie weiteren Forschungspolitiker:innen an der deutsch-französischen Forschungsbasis AWIPEV in Ny-Ålesund auf Spitzbergen und haben die Forschung vor Ort kennengelernt.

Dabei haben sie auch selbst mitgemacht: An einem Tag ließen sie zum Beispiel den Wetterballon am Observatorium aufsteigen. Seit mehr als 30 Jahren steigt dieser jeden Tag zur selben Zeit rund 30 Kilometer in die Höhe und transportiert eine Radiosonde, die die Temperatur, Luftfeuchte, Windrichtung und -geschwindigkeit misst. Die Daten werden zur Bodenstation gefunkt und von dort in ein internationales Messnetz eingespeist. Gemeinsam mit weiteren weltweit erhobenen Daten sind sie die Basis zur Wettervorhersage. Da die Daten bereits über diesen langen Zeitraum erhoben werden, können mit ihnen auch Klimatrends ermittelt werden.

Dass diese Trends durchaus beunruhigend sind, hat die Delegation vor Ort sehen können. Die Gletscher am Kongsfjord haben in den vergangenen Jahrzehnten immer schneller an Masse verloren. Die Arktis – und besonders Spitzbergen – erwärmt sich vielfach stärker als der Rest unseres Planeten. Aktuelle Modelle rechnen damit, dass die Temperaturen hier bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 20 Grad Celsius ansteigen könnten.

Die Arbeit der deutsch-französischen Forschungsbasis dreht sich vor allem um Grundlagenforschung in den Klima-, Biodiversitäts- und Umweltwissenschaften. Es gibt physikalische, biologische und chemische Untersuchungen und solche im Bereich Astronomie und Erdsystembeobachtungen. AWI-Direktorin Antje Boetius hat sich auf der Reise sowohl mit den Politkerinnen und Politikern als auch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort ausgetauscht und aktuelle Herausforderungen der Polarforschung diskutiert. „Wir sind hier in einer Region, die sich in den letzten 40 Jahren sechsmal so schnell erwärmt hat, wie der globale Durchschnitt“, sagt sie. „Die einzigartige Lebensvielfalt hier verändert sich schnell. Das wird auch untersucht vor dem Hintergrund zunehmender Belastung durch Plastik und andere nicht-abbaubare chemische Substanzen. Vor Ort begeistert mich immer wieder die produktive internationale Zusammenarbeit, die Bereitschaft, sich den extremen Bedingungen auszusetzen, um zu der wichtigen Umweltforschung beizutragen. Und auch die Hoffnung vieler hier, dass ihre Erkenntnisse gehört werden.“

3 Fragen an:

AWI-Expertin Melanie Bergmann

Plastik ist überall – in Verpackungen, Technik und Automobilen oder Kleidung. Immer häufiger taucht Plastik jedoch auch dort auf, wo es nicht hingehört. Um diese Krise zu bekämpfen, haben sich die Mitglieder der Vereinten Nationen im kanadischen Ottawa getroffen, um über ein globales Plastik-aAbkommen zu beraten. Vor Ort war auch AWI-Biologin Melanie Bergmann.
600 pixels wide image
1.Melanie, wie zufrieden bist du mit den Verhandlungen in Ottawa?

Wir haben nun endlich ein Mandat bekommen, dass auch zwischen den Verhandlungsrunden technische Details erarbeitet werden dürfen. Daran sind wir beim letzten Mal in Nairobi noch gescheitert. Die ambitionierteren Staaten haben es auch geschafft, dass Chemikalien in Plastikprodukten auf der Agenda dieser Zwischengespräche stehen. Viele afrikanische und südamerikanische Staaten sowie die EU wollten jedoch mehr erreichen. Sie wollten auch darüber verhandeln, wie sich die Produktion von primärem Plastik verringern lässt. Doch dafür konnte leider kein Kompromiss gefunden werden. Von der zweiten auf die dritte Verhandlungsrunde hatte sich die Länge des Textvorentwurfes für ein Abkommen bereits verdoppelt. Den jetzigen Entwurf kenne ich noch nicht im Einzelnen, aber dem bestehenden Text, der ohnehin schon über Tausend Klammern, also noch offene Punkte, enthielt, wurden wohl fast 2000 neue Klammern hinzugefügt, sodass die Verhandelnden jetzt vor einer noch viel größeren Aufgabe stehen. Sie müssen Kompromisse für die vielen eingebrachten Optionen und Positionen finden und sich einigen. Die EU hatte noch versucht, dass die Sitzung nicht geschlossen wird, um zusätzlich zu der technischen Arbeit auch Zeit für Verhandlungen zu haben, aber leider hat dies keinen Anklang gefunden. Das wäre dringend nötig gewesen, denn so ist die Aufgabe in der verbleibenden Zeit kaum zu schaffen.

2. Welche Erwartungen hast du an die nächsten Verhandlungen in Busan (Südkorea) im November dieses Jahres?

Vielleicht wird die nächste Sitzung in Busan verlängert, indem der Chair sie nicht offiziell beendet. Ich hoffe, es wird irgendwann auch Mehrheitsbeschlüsse geben, sodass sich die ambitionierteren Staaten besser auf Kompromisse einigen können und die Maßnahmen nicht zu sehr verwässert werden. Einige Öl- und Gasproduzierende Staaten jedoch (darunter Russland, Saudi-Arabien, Iran, Kuwait, Bahrain, Indien, China) fordern Beschlüsse im Konsensprinzip. Das kommt einem Vetorecht gleich und macht Beschlüsse noch schwieriger. Es gibt einige multilaterale Umweltabkommen, wo durchaus abgestimmt wird, wenn nach langen Verhandlungen keine Einigkeit erzielt werden kann.

3. Warum ist ein internationales Plastik-Abkommen so wichtig für uns alle?

Schon jetzt überschreiten wir die planetaren Belastungsgrenzen, was die Verschmutzung unseres Planeten durch Chemikalien einschließlich Plastik angeht. Wir finden Plastik selbst in den entlegensten Winkeln unserer Erde: im Wasser, in der Luft und im Boden. Dennoch soll die Plastikproduktion weiter wachsen: in den nächsten fünf Jahren sollen 1000 neue Fabriken entstehen. Es kommt also immer mehr Plastikmüll hinzu. Selbst in den industrialisierten Staaten kann die Abfallwirtschaft damit schon jetzt nicht mehr Schritt halten. Wir exportieren oder verbrennen, was die Probleme in andere Länder verlagert oder unseren CO2-Ausstoß bzw. die Entstehung von Giftstoffen erhöht. Um diesen Teufelskreis zu stoppen, benötigen wir dringend ein verbindliches internationales Plastik-Abkommen.

Termine

    • Arctic Circle Forum Berlin

      Dienstag, 7.5.2024 – Mittwoch, 8.5.2024 I Berlin

      » Weitere Informationen

    • Green Visions Filmfestival

      Donnerstag, 30.5.2024 – Sonntag, 2.6.2024 I Potsdam

      » Weitere Informationen

    • Woche der Umwelt

      Dienstag, 4.6.2024 – Mittwoch, 5.6.2024 I Berlin

      » Weitere Informationen (Einlass nur nach vorheriger Anmeldung)

    • Vorschau: Tag der offenen Tür am AWI-Standort Sylt / Wattenmeerstation

      Samstag, 7.9.2024 I Sylt

      » Weitere Informationen folgen

    • MOSAiC-Ausstellung im Deutschen Technikmuseum:
      Dünnes Eis. Komm mit auf Klima-Expedition!

      Noch bis September 2024 I Berlin

      » Weitere Informationen
We want to hear your feedback!

Fragen, Kritik, Lob oder Themenvorschläge? - Wir freuen uns über alles, am besten per E-Mail an: newsletter@awi.de

X/Twitter Nutzername Instagram Nutzername Facebook Firmenname Youtube Kanal LinkedIn Firmenname
600 pixels wide image
Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.

Alfred-Wegener-Institut
Helmholtz-Zentrum
für Polar- und Meeresforschung
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven
Tel.: +49 (0)471 4831-0
https://www.awi.de


Herausgeber des Newsletters:
Stabsstelle Kommunikation und Medien
newsletter@awi.de

 
Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.